40 Länder verordneten Überflugs-, Start- und Landeverbote. Die amerikanische Flugzeugzertifizierungbehörde (FAA) – ihrerseits Monument der weltweiten Sicherheitsstandards – zögerte mehrere Tage mit diesem Schritt. Bei der Zertifizierung der Maschine «Boeing 737 Max» hatte die FAA einen bedeutenden Teil der Arbeiten an den Hersteller Boeing delegiert. Der US-Präsident persönlich leitete das Grounding in den USA ein.
346 Menschen verloren bei den Abstürzen ihr Leben, was unsägliches Leid für die Angehörigen der Opfer bedeutet. Auf Boeing kommen enorme Schadenersatzforderungen zu, für jene 700 Maschinen, die bei den Fluggesellschaften auf die Starterlaubnis warten. Boeing verlor weltweit viel der hervorragenden Reputation.
Der Schaden ist enorm. Er lastet auf der Unternehmung und den Mitarbeitern. An der Spitze ist es zu Ablösungen im Top-Management gekommen. Auch der Reputationsschaden für die standardsetzende FAA ist gross.
Der Konzernchef des US-Luftfahrtkonzerns Boeing – Dennis Muilenburg – musste sich schliesslich am 24. Dezember 2019 selbst zurückziehen. Kurz vor dem dem Jahreswechsel wurde bekannt: Der Entlassene – soll gemäss Quellen aus dem Unternehmen – 39 Millionen Abgangsentschädigung, in bar und Aktien bekommen haben. Nun, ein Chief Reputation Officer hätte wohl auch die tragischen Abstürzte nicht verhindern können. Doch der Schaden, der danach gekommen ist, der hätte verhindert werden können.