von Bruno Dobler - CRO.SWISS, Member of the Board of Experts / Bild: Claudio Schwarz (Purzlbaum), via Unsplash.com
Einer der Topshots entschloss sich, Gutes zu tun und, wohl getrieben durch den Greta-Tsunami, Bäume an schönster Lage hoch über dem See zu pflanzen. Diese bewirkten beim Kollegen, notabene höhergestellt, eine Beeinträchtigung der Sicht auf den See. Bei der Party trafen die «Grüne Welle» und die beeinträchtige Aussicht dermassen heftig aufeinander, dass es nur dem glücklichen Umstand des beherzten Eingreifens einer der beiden Partnerinnen zu verdanken ist, dass der Notarzt nicht ins Villenquartier ausrücken musste. Einer der beiden Top-Kader wurde zudem aufgrund seines Wechsels zum anderen global tätigen TBTF-Finanzunternehmen beschattet. Die Geschichte nahm in der Öffentlichkeit Fahrt auf, kehrte sich aber leider ins Tragische, weil es zu einem Todesfall in der beauftragten Detektei kam. Der Schaden am Ruf der Unternehmung war angerichtet.
Ganz Zürich und die Finanzplätze der Welt wurden über die Vorfälle via renommierteste Handelsblätter ins Staunen versetzt. Der Finanzplatz und die Schweiz als Ganzes sind reputativ betroffen. Die Finanzgesellschaft leitete eine Untersuchung ein, entliess einen untergeordneten, doch genug hoch gestellten Mitarbeitenden. Was aber leider bleiben wird; ein wichtiges Unternehmen des Landes sowie das Land selbst ist vom Reputationsschaden betroffen.
Im Falle des Finanzplatzes Schweiz geht die FINMA wohl nun zurecht so weit und verlangt nun von Finanzdienstleistern, dass in ihren Corporate Governance-Richtlinien eine Minimal-Wohndistanz zwischen den Geschäftsleitungsmitglieder festgelegt werden muss.