Text: Dr. Andreas Jäggi, Geschäftsführer Perikom – Bild: Evangeline Shaw
Seit 2017 führt Perikom jährlich den Faktencheck durch. 2020 fragten wir die 120 mitarbeiterstärksten Unternehmen der Schweiz, was für sie Transparenz in der CEO-Kommunikation bedeutet. Es schälten sich drei Aspekte heraus: Konsistenz und Klarheit, Authentizität und Aufrichtigkeit sowie Interaktion und Dialog.
Die zusammengefassten Ergebnisse findet ihr hier im Artikel. Wer es mehr im Detail mag, findet hier die Präsentation zur Studie.
Dieser Aspekt erreichte in der Umfrage mit 3,47 Punkten den höchsten Durchschnittswert (auf einer Skala von 1-4). «Das ist das Wichtigste. Eine Strategie ist nur halb so gut, wenn sie nicht sauber kommuniziert wird» äusserste sich der Kommunikationsverantwortliche im Interview.
Innerhalb des Aspekts «Konsistenz und Klarheit» wurde der Teilaspekt «Mitarbeitende wollen die Entscheide des CEO nachvollziehen können» am meisten genannt vor «Verständlich kommunizieren worum es geht» und «Strategie, Vision und Werte verständlich kommunizieren».
Der Aspekt Authentizität und Aufrichtigkeit liegt nur knapp hinter Aspekt 1. Am meisten genannt wurde darin der Teilaspekt «Aufrichtigkeit», also ob der CEO in der Wahrnehmung der Mitarbeitenden ehrlich ist. Eine HR-Verantwortliche eines Betriebs aus dem tertiären Sektor formulierte es so:
«Das was kommuniziert wird, muss auch erlebt sein. Und manche haben eben das Gefühl, dass das, was sie erleben, nicht das ist, was kommuniziert wird». Neben «Walk the talk» und «Aufrichtigkeit» wurde der Teilaspekt «Nahbarkeit des CEOs» als deutlich weniger wichtig eingestuft.
Der Aspekt «Interaktion, Dialog und Mitarbeiter verstehen» wurde als nicht ganz so -relevant erachtet wie die beiden anderen Aspekte. Dennoch wurde in den Interviews mehrmals darauf hingewiesen, dass «Transparenz bedeutet, die Mitarbeitenden dort abzuholen, wo sie stehen. […] ihnen zu spüren zu geben:
‘Ich verstehe was du meinst’». Die Befragung legt aber den Schluss nahe, dass die direkte Begegnung und der persönliche Austausch mit der CEO nicht unabdingbare Voraussetzung ist, dass Vertrauen zur Führungsspitze aufgebaut werden kann, solange die Inhalte der Kommunikation als wahr und nachvollziehbar empfunden werden.
Die Befragung wollte auch wissen, was den die Probleme sind, welcher einer transparenten CEO-Kommunikation entgegenstehen. Ist es etwa die Person des CEO selber? Dies wurde von den Befragten ebenso verneint wie die Vermutung, dass das Topmanagement keine Zeit für unnötige Diskussionen verlieren möchte.
Am ehesten noch wurde der Aussage zugestimmt, dass die Geheimhaltung wettbewerbsrelevanter Informationen oder der Zeitpunkt für die Kommunikation noch nicht reif seien. Die Zustimmungsraten waren aber sehr moderat, dies lässt die Vermutung zu, dass objektiv keine Argumente gegen eine transparente CEO-Kommunikation ins Feld geführt werden können.
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