Die zwölf Reputations-Vorfälle wurden pro Monat – nicht wertend – gesammelt, weil diese von Schweizer Leitmedien jeweils stark besetzt wurden und gleichzeitig einen hohen, kausalen Zusammenhang und damit wohl Relevanz für die jeweilige Reputation des Unternehmens, einer Organisation oder einer Person hatten:
JANUAR 2018
Bundesrat Ignazio Cassis und der Reset-Knopf
Das Jahr 2018 begann gut: Roger Federer schrieb am Australian Open mit seinem 20. Grand-Slam-Titel Tennisgeschichte und am WEF wich die bisher eher kritische Perspektive auf den US-Präsidenten einer gewissen Euphorie. Ab Januar beschäftigte zudem die No-Billag-Initiative sowie damit verbunden eine hitzige Diskussion rund um die SRG. Als Person war es im Januar aber Bundesrat Ignazio Cassis, respektive seine Haltung zu den bilateralen Beziehungen der Schweiz mit der EU: Denn der Aussenminister präsentierte dabei vielfach die Ankündigung, er werde in den Verhandlungen mit der EU den „Reset-Knopf“ drücken.
FEBRUAR 2018
Die Postauto AG und seine unerlaubten Gewinne, respektive Gewinnverschiebungen
Ähnlich wie die SRG handelt es sich bei der Post – respektive insbesondere bei der Postauto AG – um eine altehrwürdige Schweizer Institution, die sich plötzlich ungewohnten Turbulenzen ausgesetzt sah. Dies, weil sie im Regionalverkehr Gewinne gemacht hatte und diese verbotenerweise in andere Geschäftsfelder umbuchte. Der gesellschaftliche Aufschrei war riesig und der mediale Diskurs noch stärker.
MÄRZ 2018
Die Genossenschaftsbank inmitten von Verhaftungen, Beschuldigungen und Rücktritten
Als Genossenschaftsbank steht die Raiffeisen seit je her für Stabilität und Sicherheit. Wohl auch darum, war das Interesse so gross, als Anfang März der Ex-Vorsitzende Pierin Vincenz in Untersuchungshaft musste. Zwar gilt die Unschuldsvermutung, jedoch stand bis im November 2018 immer mehr auch das verbleibende Raiffeisen-Personal – inklusive VR – um den nachrückenden und mittlerweile ebenfalls Ex-CEO Patrik Gisel unter grosser Kritik.
APRIL 2018
Jedes Jahr das Schweizerische Gesundheitssystem
Den Young Boys war zwar der Schweizer-Meister-Titel nach 32 Jahren nicht mehr zu nehmen. Doch sonst war der April eher ruhig. Es gab nur eine auffällige Debatte, rund um die Schweizer Gesundheitskosten. Für einen kurzen Wirbel sorgte sogar eine Anregung der CSS-Chefin Philomena Colatrella, welche einen Vorschlag veröffentlichte, die Mindestfranchise auf bis zu 10'000 Franken zu erhöhen.
MAI 2018
Der Genfer Staatsrat Pierre Maudet stolpert unverhofft über sich selbst
Eine umstrittene Reise des Genfer Staatsrates Pierre Maudet empörte ab Mai 2018 unerwartet, dafür gleich schweizweit! Der prominente FDP-Politiker – und ehemaliger Bundesratskandidat – musste sich gegen den Vorwurf der Bestechlichkeit wehren. Da er sich in den folgenden Monaten nicht vorbehaltlos erklären konnte, warum er sich eine Reise nach Abu Dhabi bezahlen liess, stieg der Druck an. Während des gesamten Jahres tauchten so nicht unerwartet immer wieder andere Fakten auf, so dass der Druck bis in den Dezember 2018 kaum zu überbieten war.
JUNI 2018
Das Fussballmärchen blieb zwar aus, dafür bekamen wir die Doppeladleraffäre
Nicht nur Fussball, sondern auch die Debatte um den Doppeladler-Jubel haben dafür gesorgt, dass die Weltmeisterschaft das wichtigste Thema im Sommer war. Zuerst waren die Hoffnung auf ein Schweizer «Märchen» am Leben. Die Doppeladler-Affäre trug dann aber dazu bei, dass zwei Leistungsträger die meistgenannten Spieler der Schweizer Nati wurden und nicht etwa König Fussball! Die dann folgende, monatelange Diskussion rund um das «Handzeichen» wollen wir uns heute ersparen!
JULI 2018
Der Postauto-AG-Skandal und seine zweite Aufmerksamkeitswelle
Zwar war die Berichterstattung nach dem eigentlichen Bekanntwerden des Skandals abgeflacht. Doch ab Juni 2018 stieg das gesellschaftliche Interesse wieder deutlich an. Auslöser war der Rücktritt von Susanne Ruoff. Sofort wurde der Skandal wieder in den Fokus der Medien gehoben. Die finanzielle Rückerstattung an die Kantone wurde in den Schweizer Medien im Dezember 2018 schliesslich auf über 190 Millionen addiert.
AUGUST 2018
Der erste Schwinger, mit offiziell positiven Dopingtest
Sogar der Schwingsport hatte 2018 seinen ersten Dopingfall, seit der Verband die Verantwortung für die Dopingbekämpfung an die Antidoping Kommission Schweiz übertragen hatte. Diese bestätigte schliesslich die B-Probe, dass Martin Grab das verbotene Mittel Tamoxifen im Körper hatte. Wenn es missbräuchlich eingesetzt wird, kann es die Wirkung von Anabolika und Testosteron verlängern.
SEPTEMBER 2018
Die SBB als Organisation, inklusive seiner Präsidentin unter Druck
Der Verwaltungsratsausschuss sollte gemäss Reglement mindestens einmal pro Jahr feststellen, ob Verwaltungsräte weitere Mandate haben und ob daraus Reputationsrisiken entstehen könnten. Die Verwaltungsrätin Monika Ribar meldete ein problematisches Mandat trotzdem erst wenige Tage vor Amtsantritt als SBB-Präsidentin. Wohl auch wegen dem Postauto-AG-Skandal führte dieser erneute Regelverstoss zu neuen, medialen Turbulenzen, speziell um das Top-Management sowie Verwaltungsräte in Bundesbetrieben.
OKTOBER 2018
Schweizer Waffen in Libyen und das Waffenrecht mit der EU
Nicht nur in Syrien sind 2018 Waffen aus der Schweiz aufgetaucht. Den Volkswillen erzürnten auch geplante, neue Rüstungsgeschäfte des Bundesrates. Der Widerstand wuchs innert kürzester Zeit so stark an, dass die geplanten Rüstungsgeschäfte des Bundes vorläufig anders aufdatiert wurden. Obwohl absolut kein Zusammenhang besteht, wird die Diskussion immer wieder gerne mit der geplanten Verschärfung des Schweizer Waffenrechtes an die Europäische Normen gekoppelt. Daher tun sich solche – inklusive der Geschehnisse des VBS, im November – gegenseitig keinen Gefallen.
NOVEMBER 2018
Und noch einmal der Bund: Zum Abschluss ein Spesenskandal im VBS
Der neueste Spesenskandal im Verteidigungsdepartement zeigte, dass sich ausgerechnet die Militärs zu viel «Feste und Feiern» gönnten oder sich grosszügig und gegenseitig mit Goldmünzen beschenkten. Auf Staatskosten versteht sich! Das Verteidigungsdepartement erklärte, es habe bisher kein Spesenreglement gegeben. Nach Medien-Recherchen stellte sich dann aber heraus, dass auch dies nicht stimmt. Denn für die gesamte Bundesverwaltung besteht seit Jahren ein Spesenreglement. Dieses galt natürlich auch für das VBS!
DEZEMBER 2018
Ein Gemeindeschreiber wird zwar nach Hetz-Kommentaren beurlaubt…
…doch die Tragik an diesem Fall ist, dass es wohl gerade in Zukunft kein Einzelfall bleiben wird. Denn wir beobachten, dass diese Form von Kommentaren – und Selbstjustiz – stark zunimmt! Der besagte Gemeindeschreiber von Boswil AG, wurde zwar nach seinen umstrittenen Facebook-Eintrag beurlaubt. Doch 2019 wird das Jahr des «öffentlichen Beschwerdemanagements» werden. Google, TripAdvisor oder Social Media Channels sind die entsprechenden Werkzeuge. Jeder kann diese jederzeit, gegen jeden einsetzen. Allerspätestens jetzt sind vor allem KMU's, Start-Up's und Personen von öffentlichem Interesse gut beraten, Ihren Ruf proaktiv zu schützen! Denn sonst könnten schon kleine – oft anonyme – Gerüchte zu einer handfesten und kostenintensiven Katastrophe werden.
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